Kräuter trocknen: So machst Du Kräuter haltbar

Gewürzkräuter sind besonders reich an Aromen und lassen sich beim Kochen vielseitig einsetzen. Wenn im Garten mal wieder zu viele Kräuter sprießen oder du beim Gemüsemarkt einen Jahresvorrat eingekauft hast, dann lohnt es sich, die Kräuter haltbar zu machen..

Um frische Kräuter zu trocknen, braucht es nicht viel. Du solltest jedoch wissen, welche Kräuter sich zum Trocknen eignen. Bestimmte Kräutersorten wie Borretsch und Sauerampfer sind zum Beispiel ungeeignet, da sie durch das Trocknen ihre Aromen einbüßen. Diese lassen sich jedoch alternativ einfrieren oder in Öl einlegen.

Kräuter kannst Du zum Beispiel für Tee oder Gewürzmischungen trocknen. Auch die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung ist ein guter Grund für das Haltbarmachen von Kräutern. Tipp: Es gibt auch praktische Möglichkeiten, frische Kräuter aufzubewahren und für mehrere Tage frisch zu halten.

Welche Kräuter bieten sich zum Trocknen an?

Bevor Du Kräutervorräte anlegst, solltest Du wissen, welche Kräuter sich zum Trocknen eignen. Um Dir die Auswahl zu erleichtern, hilft folgende Kräuterliste beim Anlegen Deiner Kräutersammlung:

• Thymian
• Oregano
• Salbei
• Rosmarin
• Minze
• Zitronenmelisse
• Kamille
• Bohnenkraut
• Lavendel
• Fenchel
• Kümmel

Kräuter ernten und trocknen: so funktioniert´s

Solltest Du Kräuter nicht frisch vom Markt beziehen, sondern im eigenen Garten anbauen, musst Du die richtige Zeit zum Ernten abpassen. Bei vielen aromatischen Kräuterarten wie Minze, Oregano oder Dill erreicht das Aroma bereits vor der Blütenbildung die höchste Intensität und verliert an Geschmack, sobald die Blühphase beginnt. Halte Dich beim Ernten daher an folgende Tipps:

• Ernte möglichst an trockenen Vormittagen mit Bewölkung, ohne Regen und ohne Tau.
• Schneide Kräuter dicht über dem Boden ab.
• Achte darauf, Triebe nicht zu verletzen, um Inhaltsstoffe zu bewahren.
• Wasche geerntete Kräuter nur, wenn sie stark verschmutzt sind, da Wasser den Zersetzungsprozess beschleunigen kann.

Sind die Kräuter vorbereitet, geht es ans Trocknen. Hierzu bieten sich verschiedene Methoden an.

Kräuter an der Luft trocknen

Die klassische und nachhaltigste Methode ist das Trocknen an der frischen Luft. Zupfe hierfür Blätter vom Stiel ab und lege sie auf einem Backblech oder einem großen Tablett auf Backpapier oder Küchenpapier aus. Handelt es sich um dünnblätterige Kräuter wie Rosmarin oder Beifuß, kannst Du sie auch am Stiel auslegen. Platziere das Tablett an einem schattigen, belüfteten Platz bei Zimmertemperatur und wende die Kräuter mindestens einmal am Tag.

Das vollständige Trocknen an der Luft sollte idealerweise innerhalb von 48 Stunden erfolgen, manchmal dauert es allerdings auch mehrere Tage. Länger als vier Tage sollte es jedoch nicht dauern.

Kräuter an Gestell oder Leine aufhängen

Eine weitere nachhaltige Möglichkeit Kräuter ohne Energieaufwand zu trocknen, ist das Aufhängen am Gestell. Hierfür lässt Du möglichst viel vom Stiel der Kräuter dran und bindest sie zu kleinen Sträußen zusammen. Diese sollten nicht zu groß sein. Anschließend bindest Du die Sträuße kopfüber an ein Gestell oder eine Leine und platzierst sie an einem trockenen, schattigen und belüfteten Ort. Die Raumtemperatur sollte bei 30 Grad liegen.

Den Backofen benutzen: keine gute Idee

Kräuter solltest Du nach Möglichkeit nicht im Backofen trocknen, da hier das Wasser und damit auch die ätherischen Öle beim Trocknen zu schnell verdunsten. Solltest Du dennoch den Backofen nutzen wollen, lege die Kräuter wie beim Lufttrocknen auf einem Backblech mit Backpapier aus und schiebe die Kräuter bei maximal 30 Grad Ober- und Unterhitze für zwei bis drei Stunden zum Trocknen in den Ofen. Die Ofentür bleibt dabei idealerweise einen Spalt geöffnet, um für Belüftung zu sorgen. Hierzu eignen sich vorrangig unterirdische Bestandteile von Kräutern.

Kräuter in der Mikrowelle trocknen

Einige Kräuter wie Thymian kannst Du auch in der Mikrowelle trocknen. Dafür können die Kräuter auch im Voraus vorsichtig gewaschen werden. Entferne dann die Stiele und trockne die Kräuter mit Küchenpapier. Stelle sie anschließend auf einem mit Küchenpapier ausgelegten Teller bei niedriger Wattzahl für 30 Sekunden in die Mikrowelle. Wende sie anschließend und wiederhole das Ganze für ca. zwei bis drei Minuten.

Kräuter mit speziellem Dörrautomat trocknen

Eine Alternative zum Trocknen im Backofen oder in der Mikrowelle ist ein spezieller Dörrautomat. Dabei handelt es sich um eine Art Backofen, der Lebensmittel bei niedrigen Temperaturen trocknet und haltbar macht. Platziere Kräuter wie Kamille, Oregano, Lavendel, Thymian, Salbei oder Majoran bei niedrigen Temperaturen (maximal 40 Grad) im Automaten. Achte darauf, dass sie nicht übereinanderliegen.

Kräuter einfrieren

Bestimmte Kräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Estragon, Kresse, Dill oder Sauerampfer verlieren bei den oben beschriebenen Methoden leider viel Aroma. Eine Alternative, um möglichst lange etwas von frischen Kräutern zu haben, ist in dem Fall das Trocknen im Gefrierschrank. Zerkleinere die Kräuter hierzu, portioniere sie in einem luftdichten Behältnis und lege sie ins Gefrierfach.

Wofür lassen sich getrocknete Kräuter verwenden?

Genau wie selbst gemachte Gewürze lassen sich getrocknete und haltbar gemachte Kräuter für verschiedenste Zwecke einsetzen. So kannst Du etwa Kräuter trocknen, um damit später einen aromatischen Tee aufzugießen. Selbstgemachter Tee aus getrockneter Zitronenmelisse, Minze, Salbei oder Fenchel entfaltet entspannende und natürliche Aromen. Darüber hinaus kannst Du getrocknete Kräuter für leckere Gerichte mit Kräuterzutaten nutzen wie Kräuter-Grillkäse mit Linsengemüse, eine cremige Kräutersuppe, Hähnchenfilets in Kräuterpanade oder auch ein Schweinesteak mit Kräuterbutter.