Kokosnuss: gesund und lecker

9. August 2020
Von Elisabeth Wissen & Ideen

    Kokosnuss = Sommer = Urlaubsstimmung? Ganz klare Sache! Im Sommer gibt es kaum eine bessere Erfrischung. Am liebsten schlürfen wir das klare Kokoswasser gleich aus der Kokosnuss! Aber sie ist mehr, als eine Erfrischung oder Assoziation zu weißen Traumstränden. Wir kochen mit Ihr, zum Beispiel leckeres Thai-Curry, oder snacken sie einfach getrocknet als Chips. Viele schwören daneben aber auch auf die verschiedensten Kokosprodukte, zum Beispiel Kokosmehl, Kokosöl oder Kokosmus. Was es damit auf sich hat und welche Eigenschaften die Kokosnuss gesund machen, haben wir Veronika von vitafy gefragt. Hier erfährst Du, was der leckere Exot alles so drauf hat!

    Darum ist Kokosnuss gesund

    Kokosnuss – der gesunde & exotische Alleskönner

    „Außen hart, innen flüssig, exotisch lecker und gesund: Die Kokosnuss ist derzeit heiß begehrt. Sie wächst an Kokospalmen, die bis zu 25 Meter hoch werden und Blätter mit einer Länge von bis zu sieben Meter tragen. Speziell ausgebildete Kokospalmenkletterer ernten Kokosnüsse in schwindelerregender Höhe und werden häufig auch von dressierten Makaken-Affen unterstützt. Die Mühe der Kokosnussernte lohnt sich, denn die vielen unterschiedlichen Kokosprodukte bereichern nicht nur geschmacklich unser Leben, sondern fördern auch unsere Gesundheit. Hier erfährst Du wissenswerte Details, wieso Kokosnuss gesund ist!

    Wie wird die Kokosnuss verarbeitet?

    Nach etwa sechs bis 12 Monaten ist eine Kokosnuss ausgereift, wird geerntet und anschließend von der äußersten grün bis hellbraunen Schicht befreit. Nach dem Knacken der harten, faserigen Schale wird das schneeweiße Fruchtfleisch sichtbar, in dessen Mitte sich das erlesene Kokoswasser befindet. Beim Fruchtfleisch und Wasser handelt es sich um die essbaren Bestandteile der Kokosnuss. Aus dem fettreichen Kokosfleisch wird Kokosnussöl, -mehl, -mus und -milch hergestellt. Das Kokoswasser kann direkt verzehrt werden und ist aufgrund seiner isotonischen Wirkung der perfekte Durstlöscher für aktive Menschen. Im kalorienarmen Kokoswasser stecken wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Natrium, Phosphor, Eisen, Zink, Mangan, Selen und Kupfer.

    vitafy extra Wissens-Tipp: Von jungen, grünen Kokosnüssen kann sich das Wasser pink verfärben. Die Rosafärbung wird durch Enzyme im Kokoswasser, genauer gesagt durch Polyphenoloxidasen, initiiert. Verfärbtes Kokoswasser ist nicht ungesund und kann ohne Sorgen genossen werden.

    Warum ist die Kokosnuss gesund?

    Im Gegensatz zum Kokoswasser ist das Kokosfleisch fett- und damit kalorienreich. Bei denen im Kokosfleisch enthaltenen Fette handelt es sich um Fette aus mittelkettigen Fettsäuren, die auch als MCT-Fette (Medium Chain Triglycerides) bezeichnet werden. Diese Fette stehen in Diskussion den Cholesterinspiegel zu senken und beim Abnehmen zu helfen. Eine ganz spezielle mittelkettige Fettsäure, die sogenannte Laurinsäure, hat sogar entzündungshemmende Wirkungen. Laurinsäure zerstört die Zellwände von Mikroorganismen, unter anderem von Bakterien, und kann dadurch Infektionen mit schädlichen Erregern verhindern.

    Kokosnuss zum Kochen & Backen

    Gerade die gesundheitsfördernden Eigenschaften sowie der Geschmack machen Kokosnussprodukte zu exotischen und beliebten Alltagsbegleitern. Das Kokosnussöl, ein sehr hitzestabiles Öl, eignet sich wunderbar zum gesunden Anbraten und Backen. Es hat einen leicht nussigen Geschmack, ist sehr ergiebig und kann als veganer Butterersatz eingesetzt werden. Für 100 g Butter empfehlen wir die Verwendung von 80 g Kokosöl, was einem Umrechnungsfaktor von 5:4 entspricht. Neben Kokosöl ist auch das Kokosnussmehl eine beliebte Backzutat. Im Vergleich zu herkömmlichen Weizenmehl (Typ 405) hat Kokosnussmehl rund 80% weniger Kohlenhydrate, 38% mehr Eiweiß, 10 Mal mehr Ballaststoffe und kein Gluten. Kokosnussmehl ist daher der ideale Mehlersatz für alle Menschen, die sich glutenfrei oder Low Carb ernähren.

    Kokosnuss: gesund und lecker

    Kokosnuss zum Abnehmen

    Trotz seines relativ hohen Kaloriengehalts steht Kokosöl in Diskussion, beim Abnehmen zu helfen. Eine amerikanische Studie hat bewiesen, dass die Einnahme von MCT-Öl, im Vergleich zu Olivenöl, während eines 16-wöchigen Abnehmprogramms zu einem größeren Gewichts- und Fettverlust bei Studienteilnehmern geführt hat. Die Forscher gehen davon aus, dass Fette aus mittelkettigen Fettsäuren (MCT-Fette) die Fettoxidation und Wärmebildung im Körper anregen, wodurch der Energieverbrauch ansteigt. Dies geschieht nicht bei langkettigen Fettsäuren, die hauptsächlich in Olivenöl vorkommen. Das bedeutet nicht, dass Du Olivenöl von Deinem Speiseplan verbannen sollst. Jedoch entstehen beim Anbraten mit Olivenöl krebserregende Trans-Fettsäuren, weshalb das hitzeresistente Kokosöl mit einem Rauchpunkt von 185 bis 205 Grad Celsius zu bevorzugen ist.

    Kokosnuss als feuchtigkeitsspendendes Kosmetikprodukt

    Kokosöl nimmt nicht nur in der Küche eine wichtige Rolle ein, sondern auch bei der Körperpflege. Es fungiert als Feuchtigkeitsspender und Regulator für spröde Haare, trockene Körperstellen und ein entzündetes Nagelbett. Viele Kosmetikprodukte für Haut, Haare, Körper und Nägel beinhalten mittlerweile Kokosöl. Das Öl aus dem Fruchtfleisch der Kokosnuss wird sogar gegen die Zeckenabwehr eingesetzt. Die im Kokosöl enthaltene Laurinsäure, die ebenfalls zu den mittelkettigen Fettsäuren gehört, wirkt besonders effektiv gegen Zeckenbisse der in Europa weit verbreiteten Spezies Ixodes ricinus.

    Ölziehen – tu Deinen Zähnen etwas Gutes!

    Die entzündungshemmenden Eigenschaften des Kokosöls kommen auch Deinen Zähnen zu Gute! Beim sogenannten Ölziehen kannst Du Zahnbeläge und Karies reduzieren.

    So funktioniert Ölziehen:

    • Anwendungszeit: morgens unmittelbar nach dem Aufstehen auf nüchternen Magen
    • Zu verwendende Öle: Bio-Kokosöl, Bio-Sesamöl oder Bio-Sonnenblumenöl
    • Zu verwendende Ölmenge: 1 EL
    • Praxis: Flüssiges Öl im Mund vorsichtig und ohne viel Anstrengung hin und her spülen, Flüssigkeit nicht verschlucken (Bakterien und Toxine befinden sich in der Öl-Speichel-Mischung), nach 15 Minuten in ein Taschentuch ausspucken und Mund mehrmals mit warmen Wasser durchspülen, zuletzt Zähne putzen
    • Tipp: Wenn Du vor dem Ablauf der 15 Minuten das Öl ausspucken willst, ist das kein Problem. Einfach erneut 1 EL Öl in den Mund geben und spülen. Dies kannst Du mehrere Male hintereinander ausführen, bis die 15 Minuten abgelaufen sind.

    Fazit

    Ölziehen ist in jedem Fall die komplizierteste Kokosöl-Anwendung, kann aber bei Zahnfleischentzündungen äußerst hilfreich sein. Wichtig ist, Produkte der Kokosnuss in Maßen zu genießen, da insbesondere Kokosöl und Kokosnussmus sehr kalorienreich sind. Achte bei dem Kauf von Kokosprodukten auf Bio-Qualität und Fairtrade, damit die Kokosplantagen nicht unnötig belastet werden.“

    Veronika Schnittke

    M. Sc. Nutrition and Biomedicine

    Letzter Beitrag
    Für Avocado-Liebhaber: Guacamole x 4 Für Avocado-Liebhaber: Guacamole x 4
    Nächster Beitrag
    Marmelade einkochen mit sommerlichen Beeren Marmelade einkochen mit sommerlichen Beeren

    Das könnte Dir auch gefallen