Gemüse richtig lagern: So bleiben Lebensmittel länger frisch

26. Juli 2022
Von Max R. Wissen & Ideen

    Farbenfroh, lecker und gesund: Gemüse ist nicht ohne Grund eine beliebte Grundlage in jeder Küche. Ob grüner Salat, knackige Paprika oder saftige Gurke – am besten schmeckt das Gemüse immer so frisch wie möglich. Wer nicht selbst anbaut, steht hier allerdings vor einem Problem: Denn auch Gemüse wird oft auf Vorrat eingekauft. Und ab dem Moment der Erne nimmt die Frische der Produkte ab. Wasser verdunstet zunehmend, die Nährstoffe werden immer weniger. Auch optisch ist das Gemüse schnell nicht mehr ganz so schön: Verschrumpelt, welk und mit braunen Stellen.

    In Deutschland landet jedes dritte Lebensmittel in der Tonne – und Obst und Gemüse machen einen großen Teil dieser Lebensmittelverschwendung aus. Das beste Mittel zum Entgegensteuern: Richtige Lagerung! Wird Gemüse bestmöglich aufbewahrt, bleibt es länger frisch und behält seine Nährstoffe. 

    Gemüse richtig lagern: Gemischtes frisches Gemüse

    Es gibt aber keine Universal-Lösung für alle Gemüsearten. Je nach Sorte braucht Gemüse unterschiedliche Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Lichtverhältnisse und sogar Nachbarn! Aus diesem Grund gibt es vier große Kategorien für die richtige Lagerung von Gemüse: Im Kühlschrank, im Keller und der Vorratskammer, bei Zimmertemperatur und separat.

    Damit Du den Überblick behältst und Dein Gemüse länger frisch bleibt, haben wir Dir einfach zusammengefasst, welches Gemüse wohin gehört! 

    In diesem Artikel erfährst Du mehr über:

    • Welches Gemüse in den Kühlschrank gehört
    • Welche Produkte in den Keller/die Vorratskammer kommen
    • Welche Lebensmittel bei Zimmertemperatur lagern können
    • Welches Gemüse Du besser separat aufbewahren solltest

    Gemüse richtig lagern: Dieses Gemüse gehört in den Kühlschrank

    Gemüse richtig lagern: Die richtige Lagerung im Kühlschrank

    Eine einfache Faustregel für die Lagerung von Gemüse lautet: Ist es heimisch, kommt es in den Kühlschrank! Also alles, was in Deutschland und Mitteleuropa auch natürlich wächst, bleibt gekühlt am längsten frisch. In einer verschließbaren Box oder in einer Tüte eingewickelt wird Dein Gemüse zusätzlich vor dem Austrocknen geschützt. Im Kühlschrank gilt: Obst und Gemüse getrennt lagern! Und das in den beiden Fächern unter der Glasplatte. Dort ist die Temperatur  ideal und Dein Gemüse behält den Großteil seines Aromas.

    • Bohnen

    Bohnen solltest Du nach dem Einkauf schnell verzehren. Wenn Du sie in ein feuchtes Tuch einwickelst, halten sie sich im Kühlschrank bis zu 2 Tage. 

    • Brokkoli

    Brokkoli kannst Du ebenfalls im Kühlschrank lagern, solltest ihn aber innerhalb von 2 Tagen zubereiten.

    • Erbsen

    Erbsen sollten idealerweise direkt am Tag des Kaufs gegessen werden. In einem Frischhaltebeutel oder einem feuchten Tuch bleiben sie im Gemüsefach des Kühlschranks bis zu 2 Tage frisch. Hier sind aber auch Konserven oder Tiefkühlerbsen eine gute Alternative, weil bei ihnen keine Nährstoffe verloren gehen.

    • Fenchel

    Frischer Fenchel sollte bald nach dem Einkauf zubereitet werden. Du kannst ihn aber im Kühlschrank bis zu 3 Tage lang lagern. Im Vorfeld solltest Du direkt das Laub entfernen.

    • Gurken

    Gurken sind relativ kälteempfindlich. Bevor das grüne Gemüse in den Kühlschrank kommt, solltest Du es abwaschen, abtrocknen und in ein Tuch schlagen. Dort kannst Du Gurken dann bis zu 5 Tage lang lagern.

    Gemüse richtig lagern: Blumenkohl auf einem Tisch

    • Kohl

    Für Rotkohl, Wirsing und Chinakohl gilt: Bis zu eine Woche kannst Du sie im Kühlschrank lagern. Verpacke den Chinakohl am Besten noch zusätzlich in Frischhaltefolie. Rosenkohl und Blumenkohl bleiben dagegen nur ca. 3 Tage im Kühlschrank frisch. Beim Blumenkohl solltest Du die Blätter bei der Lagerung nicht entfernen – es schützt das Gemüse und hält es länger frisch

    • Kohlrabi 

    Kohlrabi solltest Du möglichst frisch essen. Im Kühlschrank hält er sich im Gemüsefach eine Woche lang. Entferne aber vor der Lagerung unbedingt die Blätter, sonst trocknet er schnell aus. 

    • Lauch

    Lauch kannst Du etwa eine Woche im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren. Pass hier aber auf, dass er nicht in der Nähe von Butter oder Blumenkohl lagert, sonst nehmen diese seinen zwiebeligen Geschmack an. 

    • Mangold

    Mangold bereitest Du idealerweise bald nach dem Kauf schon zu. In einem feuchten Küchentuch kannst Du ihn sonst bei etwa 2-3 Tage lang aufbewahren. Hier bietet es sich an, ihn zu blanchieren und einzufrieren, dann ist er 8 Monate lang haltbar. 

    • Pilze

    Pilze sind natürlich kein Gemüse, sondern Pilze – werden aber in der Regel wie Gemüse zubereitet. Für die Dauer der Lagerung gilt hier: Je frischer, desto besser. Für eine längere Lagerung kannst Du sie blanchieren und einfrieren, dann sind sie bis zu 6 Monate haltbar.

    • Radieschen

    Auch Radieschen lassen sich am besten im Kühlschrank lagern – dabei solltest Du vorher die Blätter abdrehen, dann verschrumpeln sie nicht zu schnell. 

    • Salat

    So grün und knackig, wie Salat am besten schmeckt, bleibt er nicht lange. Wenn Du ihn nicht am Tag des Kaufes direkt isst, wickle ihn in ein feuchtes Tuch und lagere ihn im Kühlschrank. Alternativ kannst Du den Strunk mit einem Messer kreuzförmig einschneiden und den Salat in frisches Wasser stellen. 

    • Sellerie

    Sellerie hält sich im Kühlschrank bis zu 14 Tage, lässt sich aber auch sehr gut einfrieren, am besten in fingerdicke Stücke geschnitten. 

    Du kannst viele verschiedene Gemüsearten zu einem leckeren Eintopf kombinieren – zum Beispiel in unserem Kohlrabi-Eintopf mit Käse-Bruschetta! Zum Rezept

    Gemüse richtig lagern: Frischer Spinat in einer Schüssel

    • Spinat

    Frischer Spinat ist bis zu 2 Tage im Kühlschrank haltbar. Alternativ kannst Du ihn blanchieren und einfrieren, so hält er sich bis zu 10 Monate lang!

    • Zuckermais

    Zuckermais wird am Besten direkt verzehrt. Im Kühlschrank kannst Du ihn bis zu einer Woche lang lagern, er verliert aber zunehmend an Süße. Hier ist wichtig, dass Du die Blätter nicht entfernst, denn sie schützen den Mais und halten ihn länger frisch

    Gemüse richtig lagern: Diese Lebensmittel in Keller oder Vorratskammer lagern

    Gemüse richtig lagern: Vier Knollen Rote Bete

    Für viele Gemüsesorten ist der Kühlschrank zu kalt und sie erleiden einen Kälteschock. Ein dunkles Kellerfach oder ein kühler Vorratsschrank sind in vielen Fällen die beste Option.

    • Chicoree 

    Chicoree mag es am liebsten dunkel und kalt – im Keller lässt er sich deshalb am besten lagern

    • Kürbis

    Auch Kürbisse kannst Du bis zu 6 Monate lang im Keller oder Vorratsschrank aufbewahren – aber nur, wenn die Schale intakt ist! Achte beim Kauf also besonders darauf. Ein Geheimtipp: Leg den Kürbis nicht ins Regal, sondern hänge ihn in ein Netz! So entstehen keine Druckstellen und er ist vor Schädlingen und Ungeziefer geschützt. 

    • Möhren

    Möhren solltest Du bestenfalls dunkel und kühl lagern, aber nicht zu kalt! Denn bei zu niedrigen Temperaturen verändert sich der Geschmack der Möhren schnell von süß zu seifig. Deshalb sind sie für eine Lagerung im Kühlschrank weniger gut geeignet. Am besten direkt das Karottengrün entfernen.

    • Pastinaken, Rote Bete, Schwarzwurzel

    Diese drei Wurzelgemüse werden am Besten in einem kühlen Keller aufbewahrt. Am längsten halten sie sich in einer Kiste mit feuchtem Sand. Entferne am besten das Laub, denn damit stoppt die Photosynthese und die Wurzeln bleiben länger frisch

    • Steckrüben

    Bei Steckrüben bietet es sich an, sie kurz zu blanchieren und einzufrieren. So halten sie sich bis zu 12 Monate lang. Alternativ kannst Du sie in einem trockenen, kühlen Keller lagern.

    Am liebsten haben Wurzelgemüse aber natürlich auf unserem Teller – zum Beispiel in unserem Rote-Bete-Süßkartoffel-Salat! Zum Rezept

    Gemüse richtig lagern: Was Du bei Zimmertemperatur aufbewahren kannst 

    Gemüse richtig lagern: Fünf Zucchini auf einem Holzbrett

    Bei der Zimmertemperatur gibt es eine weitere Faustregel: Was Wärme gewohnt ist, muss nicht gekühlt werden! Gemüsesorten mit südländischem Ursprung kannst Du deshalb einfach bei Zimmertemperatur lagern. Dazu gehören folgende Gemüse

    Auberginen

    Auberginen sollten kurz nach dem Einkauf verzehrt werden – und bis dahin bei Raumtemperatur aufbewahrt werden. Im Kühlschrank nehmen sie zuviel Feuchtigkeit auf und verlieren an Festigkeit und Geschmack.

    Avocado

    Avocados haben ein sehr kurzes Zeitfenster zwischen unreif und überreif. Kaufe sie daher kurz vor der Reife (sie sollten sich schon eindrücken lassen, aber noch nicht zu weich sein) und lass sie bei Raumtemperatur ausreifen. 

    Paprika

    Paprika kann theoretisch auch im Kühlschrank lagern, sie verträgt Kälte aber nicht ganz so gut. Bei Raumtemperatur bleibt sie am längsten frisch und verliert am wenigsten Nährstoffe. Trotzdem am besten lichtgeschützt aufbewahren!

    Spargel

    Der Spargel bedarf einer feuchten Lagerung. Weißen Spargel bewahrst Du am besten ungeschält und in Tüchern eingewickelt auf, so hält er sich 2-3 Tage lang. Grünen Spargel kannst Du zur Aufbewahrung in Wasser stellen. 

    Zucchini

    Wie die Aubergine ist die Zucchini bei Raumtemperatur am besten aufgehoben – im Kühlschrank nimmt sie zu viel Feuchtigkeit auf. Ähnlich wie beim Kürbis kannst Du sie hängend lagern, um Druckstellen zu vermeiden. So hält sie sich bis zu einer Woche lang.

    Sobald das Gemüse reif ist, kannst Du es direkt zubereitet – zum Beispiel als Einfaches Antipasti-Gemüse mit Salsiccia! Zum Rezept

    Gemüse richtig lagern: Separate Lagerung für dieses Gemüse

    Gemüse richtig lagern: Kartoffeln in einer Holzkiste

    Ein wichtiges Element für die Lagerung von Gemüse ist das Reifegas Ethylen. Einige Obst– und Gemüsesorten strömen es aus und beschleunigen damit den Reifeprozess von Früchten, die neben ihnen gelagert werden. Kurz gesagt: Alles in ihrer Nähe wird schneller überreif und faul. 

    Kartoffeln

    Kartoffeln lieben es stockfinster und kühl, aber nicht kälter als 5 Grad. Dunkle Vorratskammern oder Kellerräume sind für sie zum Lagern deshalb ideal. Aber weil auch sie reichlich Ethylen freisetzen, sollten sie mit reichlich Abstand zu Äpfeln oder Birnen gelagert werden, sonst werden diese schneller faul.

    Tomaten

    Die meisten Gemüsesorten reifen nicht nach. Tomaten dagegen sind streng genommen kein Gemüse; bei ihnen ist es entsprechend anders. Wenn Du sie unreif kaufst und bei Zimmertemperatur lagerst, werden sie erst bei Dir zuhause voll reif. Dabei wird Ethylen freigesetzt. Tomaten sollten deshalb separat von anderem Obst und Gemüse gelagert werden, z.B. in Plastikbeuteln – und nicht im Kühlschrank, sonst verlieren sie an Aroma und Haltbarkeit. Bei Raumtemperatur sind sie bis zu zwei Wochen haltbar. 

    Eins unserer Lieblingsrezepte mit Kartoffeln ist der vegane Kartoffel-Zucchini-Auflauf mit Räuchertofu! Zum Rezept

    Die richtige Lagerung hält Dein Gemüse frisch

    Gemüse richtig lagern: Ein bunter Haufen frisches Gemüse

    Du merkst: Frisches Gemüse bleibt nicht von alleine frisch. Die richtige Lagerung mit der perfekten Temperatur, dem passenden Lichtverhältnis und den besten Nachbarn kann hier einen großen Unterschied machen. Unabhängig vom Ort gibt es aber noch einige Tricks, mit denen Dein Gemüse länger haltbar ist.

    Tipps für längere Haltbarkeit von Gemüse

    • Nie vor der Lagerung waschen! Zu viel Feuchtigkeit verursacht schnelleres Verderben des Gemüses. Wasch Deine Produkte immer erst kurz vor dem Verzehr oder der Verarbeitung.
    • Kräuter haltbar machen! Entferne bei Kräutern nach dem Einkauf immer das Gummiband, benetze sie mit Wasser (nicht ertränken) und bewahre sie lose in einer Plastikdose oder einem Beutel im Kühlschrank auf.
    • Verletztes Gemüse vermeiden! Entdeckst Du eine Schadstelle an Deinem Gemüse, solltest Du es nicht kaufen oder direkt verbrauchen – Faulstellen können sich bei der Lagerung auf anderes Obst oder Gemüse ausbreiten.

    Das alles ist Dir zu viel Arbeit? Keine Sorge, es gibt auch Alternativen. Bei Kochboxen von Anbietern wie HelloFresh bekommst Du Dein Gemüse frisch und genau in der Menge geliefert, die Du für Deine Rezepte brauchst. So kannst Du es direkt zubereiten und musst Dir um die Lagerung oder sogar das Verfaulen gar keine Sorgen mehr machen. Damit reduzierst Du die Lebensmittelverschwendung in Deinem Haushalt um ein Vielfaches – und machst einen echten Unterschied für die Umwelt.



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